Mein Freund und ich haben vor ein paar Jahren mal einen Sushi-Kochkurs gemacht. Mein Holder war natürlich megaskeptisch, aber wir waren dann beide mehr als überrascht und begeistert. Außerdem stand schon in der Vorankündigung, dass man sich Tupperware mitnehmen sollte, weil man dort nicht nur massig Sushi verkosten darf, sondern man so viel produziert, dass man auch noch davon mit nach Hause nehmen kann. Mit sowas hat man uns dann auf jeden Fall am Köder.
Seit dem machen wir eigentlich ganz gern Sushi - meistens nicht nur für uns, sondern für Freunde. Sonst zahlt sich der ganze Aufwand ja fast nicht aus. Naja, eigentlich schon... ;)
Zutaten:
für den Reis:
500g Sushi-Reis
550ml Wasser
550ml Wasser
6 EL Reisessig
3 TL Salz
4 EL Zucker
für das Omelette:
1 Ei
1 EL Sojasauce
1 EL Zucker
1/2 TL Salz
1/2 TL getrockneter Koriander
für die Füllung (nach Belieben), zB:
1 Karotte
1 Spalte Kürbis
1/4 Paprika
1/2 Avocado
5 Stück Fisolen
1 Stückerl von einer Gurke (ca. 5cm)
5 Streifen Bauchspeck
1 Dose Thunfisch
1 EL Sauerrahm
1 TL Tafelkren
50g Räucherlachs
50g roher Lachs
50g roher Thunfisch (und/oder roher Butterfisch, etc.)
und alles, was einem noch so einfällt (ich hab auch schon mal Feta reingewickelt, Mozzarella, ein Streiferl vom panierten Schnitzel vom Vortag, rohen Zucchini, uvm.)
außerdem:
Nori Algenblätter für Sushi
dazu:
Wasabi (das beste mischt man aus dem Wasabi-Pulver mit etwas Wasser an)
Sojasauce
eingelegter Ingwer (gibt's im Asia-Store)
Werkzeug:
1 mittlere Schüssel (für das Essigwasser)
1-2 Sushi-Matten oder Tischsets
1 großes Messer
1 Schneidbrett
1 kleiner Kochtopf
1 Pfanne
1 kleines Schüsserl
1 Auflaufform
1 Kuchenspachtel
Anleitung:
Für den Reis:
Reis waschen. Immer wieder mit dem Sieb abseihen bis fast keine Stärke mehr austritt. Dann den Reis 30min im kalten klaren Wasser einweichen lassen. Dann Reis kochen bis er weich ist.
In der Zwischenzeit das Dressing aus Reisessig, Zucker und Salz in einer Tasse (oder ähnlichem Gefäß) mischen und so lange rühren bis sich Salz und Zucker vollständig aufgelöst haben.
Den fertigen Reis zum Auskühlen gleichmäßig in einer Auflaufform verteilen (je größer die Auflaufform, desto schneller kühlt der Reis aus und desto besser kann man das Dressing unterheben). Das Dressing gleichmäßig darüber verteilen und mit der Kuchenspachtel gut umrühren und verteilen.
Reis ganz auskühlen lassen.
Für das Omelette und die diverse Füllung:
Das Ei mit Sojasauce, Salz, Pfeffer und getrocknetem Koriander verquirlen. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und ca. 1/5 des Eiquirls zugeben. Wenn alles gestockt ist, mit dem Pfannenwender die Hälfte der "Palatschinke" über die andere Hälfte legen. Auf der freien Fläche ein weiteres Fünftel des Eiquirls zugeben und stocken lassen. Die "ältere" Hälfte über die "jüngere" Hälfte legen. Bei den restlichen drei Fünftel ebenfalls so vorgehen. Wenn alles gestockt ist, das Omelett auf einem eigenen Teller auskühlen lassen. Dann in ca. 1cm dicke Streifen schneiden.
Gemüse (Karotten, Kürbis, ...) gegebenenfalls putzen, schälen und in Streifen schneiden. In einem kleinen Kochtopf etwas Wasser mit 2 EL Sojasauce und einem halben TL Salz mischen, Gemüse zugeben, erhitzen und kurz kochen, bis alles bissfest ist. Gemüse abseihen und auskühlen lassen.
Paprika, Avocado, Gurke, etc. in Streifen schneiden.
Rohen Fisch und Räucherlachs in Streifen schneiden.
Den Inhalt der Dose Thunfisch in einer kleinen Schüssel mit ca. 1 EL Sauerrahm, Salz und Pfeffer "cremig" rühren.
Bauchspeckstreifen in einer ungefetteten Pfanne knusprig braten. Beiseite stellen und auskühlen lassen. Dass Speck zu Sushi passt, hätte sich sicher fast keiner gedacht, aber damit kann man ein paar unglaublich leckere Varianten bauen. Und das Knusprige passt supergut zum sonst eher weichen Beiwerk.
Wasabi nach Anleitung anmischen (2-3 TL reichen meist locker und sonst lässt sich ja ganz schnell noch mehr herstellen).
Für die Sushi:
Hände waschen - schließlich wird jetzt fast alles per Hand zusammengebaut.
Alle Zutaten inklusive Reis bereit stellen.
Eine Salatschüssel halbvoll mit Wasser füllen und einen großen Schuss Essig zugeben. Das Wasser verhindert, dass der Reis zu sehr klebt und dient als "Kleber" für die Nori Algenblätter.
Dann ein Blatt Nori auf die glatte Seite der Sushi-Matte (oder Tischset) legen. Hände kurz in das Essigwasser tauchen, eine Handvoll Reis aus der Auflaufform nehmen und ca. zwei Drittel des Nori Algenblatts ca. 0,5cm hoch mit Reis bedecken. Bis zum Rand.
Dann aus der großen Auswahl an Füllungszutaten ca. 1-3, auswählen und ca. in der Mitte der Reisfläche auflegen. Nicht zu gierig sein, sonst wird die Rolle zu dick. Die besonders Harten können jetzt auch schon etwas Wasabi zugeben - gerade zum rohen Fisch passt er auch schon in der Rolle.
Ein paar meiner Favourites:
- Fisole-Bauchspeck
- Thunfisch-Avocado
- Omelette-Bauchspeck-Paprika
- Räucherlachs-Avocado
- Räucherlachs-Fisole
- Thunfisch-Gurke
- Omelette-Karotte-Fisole
- Paprika-Thunfisch
- nur Gurke
Hm, ich glaub, ich hab überhaupt keine Favouriten, ich mag eh alle! :)
Jetzt mit dem Essigwasser das noch freie Drittel befeuchten und dann die Sushi-Matte von unten nach oben aufrollen. Das erfordert etwas Übung - aber nach dem dritten Mal oder so geht's eigentlich recht gut. Sobald man das Nori-Algenblatt befeuchtet hat, muss man auch eher schnell sein, weil sich das Algenblatt dann zu wellen anfängt und nicht mehr so gut hält, wenn man zu langsam ist. Hudeln muss man deshalb aber auch nicht. Wenn die Rolle fertig ist, noch einmal rund herum leicht mit Essigwasser befeuchten und beiseite stellen.
Wenn der Reis verbraucht ist, holt man sich ein großes Schneidebrett, ein großes Messer und einen großen Servierteller. Das Messer vor jedem Schnitt kurz durch das Essigwasser ziehen, damit der Reis nicht so daran anklebt. Die Sushi-Rollen in ca. 1,5cm dicke Scheiben schneiden. Die nicht so hübschen Endstücke verschwinden meist gleich in meinem Mund bzw. lege ich beiseite. Die schönen Makis lege ich auf dem Servierteller pyramidenförmig auf.
Ich lade mir zum Sushi essen Freunde ein. Stelle den Servierteller in die Mitte. Jeder bekommt eine kleine Untertasse (für die Sojasauce) und eine Serviette - schließlich ist Sushi eigentlich Fingerfood. Dazu stelle ich noch Sojasauce, Wasabi und eingelegten Ingwer bereit.
Bon Appetit (keine Ahnung, wie das Äquivalent auf Japanisch lautet)!
Tipp:
Falls etwas übrig bleiben sollte (was meistens ja nicht der Fall ist): In einer Tupperware-Dose hält das Sushi (je nach Füllung) 2-3 Tage. Die Sushis mit dem rohen Fisch bitte am selben Tag noch verzehren - sicherheitshalber.
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